Die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland und Parteivorsitzende der Christlich-Demokratischen Union hat am 9.Juli 2016 einen Video-Podcast veröffentlicht.

Nach mehrfachem Anschauen des Videos und Nachlesen der Textversion frage ich mich, welcher hochbezahlte Bundesbeamte für dieses Elaborat verantwortlich zeichnet, ob er seinen Job noch hat und falls ja, wann er in die Poststelle versetzt wird.

Mir ist durchaus bekannt, dass auch in Teilen der CDU-Parteiführung die Auffassung verbreitet ist, die von der interviewenden Abiturientin vorgetragen wird: „Mit der Aufnahme der vielen Flüchtlinge hat Deutschland gezeigt, dass es Herz und Nächstenliebe hat, und die ganze Welt sieht uns jetzt als eine offene Gesellschaft.“ Nach meiner Erfahrung hält man Deutschland im Ausland eher nicht für eine „offene Gesellschaft“, sondern für nicht ganz dicht.  Die Haltung, die ich im Ausland bisher am häufigsten angetroffen habe war jedenfalls: „Sind die Deutschen verrückt geworden?

Aber das nur am Rande.

Dass die deutsche Regierungschefin keine klaren Sätze sprechen kann, ist mir mittlerweile bekannt. Gewöhnen werde ich mich daran nie. Gut finden werde ich das wohlfeile Sowohl-als-auch ebenfalls nie. Nichts schadet dem Ansehen der Politik im Augenblick mehr als unkonkretes Gelaber. Man fragt sich allen Ernstes, wer solch geschraubten Unfug eigentlich zusammenschreibt und warum das von einer überdurchschnittlich intelligenten Person wie der Bundeskanzlerin dann auch noch so vorgetragen wird.

Der tiefere Sinn der Verbreitung von Worthülsen wie „Integration auf möglichst breite Füße stellen, damit möglichst viele Menschen auch voneinander lernen können“, hat sich mir auch nach mehrfachem Lesen nicht erschlossen.

Viel schlimmer ist aber: „Und wir glauben, dass es sehr wichtig ist, das Thema Integration jetzt als Angebot an die Menschen, die zu uns gekommen sind, zu sehen, aber auch als Erwartung: dass sie die deutsche Sprache lernen und dass sie sich an unsere Gesetze halten.“

Halten wir fest: Die deutsche Regierungschefin stellt das „Angebot“ an Zugewanderte VOR die Erwartungen an diese. Kennt jemand irgendein Land auf der Welt, wo das so gesehen wird? Ich nicht.

Und ich glaube, in Deutschland wird das insgesamt auch genau andersrum gesehen.

Eine klare Ansage einer CDU-Parteivorsitzenden wäre: „Wer bereit ist, unsere Sprache zu lernen, unsere Kultur zu respektieren und sich an unsere Gesetze zu halten, dem helfen wir.  Ansonsten: Tschüß!

Aber dazu bräuchte die CDU einen wirklichen Parteivorsitzenden. Oder eine Parteivorsitzende.

Mein Lieblingssatz ist allerdings: „Aber die Toleranz gehört schon dazu, dass wir uns in unseren Essgewohnheiten jetzt nicht verändern müssen.“

In welchem Paralleluniversum muss man eigentlich leben, um überhaupt auf den Gedanken zu kommen, dass sich irgendwer in seinen Essgewohnheiten ändern müsste?

Nein, ich brauche keine Toleranz von irgendwem für meine Essgewohnheiten. Und ich nehme mir die Freiheit, schweinefleischablehnenden Migranten ebenso wie den Veggieday-Grünen zu entgegnen: „Haltet einfach die Klappe.“

Wie wärs eigentlich, wenn die CDU-Parteivorsitzende zur Abwechslung mal ganz deutlich sagt: Jeder darf in Deutschland essen, was er möchte, niemand hat ihm dabei reinzureden, nur Kannibalismus ist verboten.

Aber dazu bräuchte die CDU einen wirklichen Parteivorsitzenden. Oder eine Parteivorsitzende.