Auf der Webseite des FC International Leipzig kann man lesen:

Auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz wird bei Inter Leipzig groß geschrieben: Ob im Alltag oder bei unseren Bauvorhaben, die nach strengen Umweltstandards realisiert werden – Inter Leipzig ist grün!

Nun hat genau dieser Verein mich eingeladen, am Donnerstag einen Schwarzbau zu besichtigen, den er in der Sportanlage Mariannenpark errichtet hat.

Der FC Inter teilt außerdem mit, dass er zwar einen Bauantrag eingereicht habe, dieser aber nicht korrekt gewesen sei. Die Bearbeitung von Bauanträgen sei auch nicht das Kerngeschäft des Vereins. Und man habe sich bei der Stadtverwaltung entschuldigt. Künftig wolle man sich professionelle Unterstützung holen.

Offensichtlich meint man beim FC International, im Stadtrat sitzen nur Leute, die sich die Hose mit der Kneifzange anziehen.

Der Vorstand für Finanzen und Infrastruktur des FC Inter ist schließlich Niederlassungsleiter beim Hauptsponsor des Vereins, einem Immobilien-Projektentwickler (Selbstbeschreibung auf der Webseite: Die CG Gruppe Aktiengesellschaft ist ein deutschlandweit agierender Immobilien-Projektentwickler mit eigener Baukompetenz. Seit über 20 Jahren gestaltet das Unternehmen die ganzheitliche Entwicklung von Standorten unter Einbringung der firmeneigenen Bauplanungs- und Bauausführungskompetenz. Rund 280 Mitarbeiter sorgen bei Akquisition, Projektierung und Bauausführung für die konstant hohe Qualität und Zukunftsfähigkeit aller Immobilienprodukte der CG Gruppe AG.)

Den Leipzigern ist besagte Firma auch durch das monatelang am Postbahnhof hängende illegale Angeber-Plakat bekannt, mit welchem Leipzig zur „Stadt der CG-Gruppe“ erklärt werden sollte.

Der FC Inter nimmt die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Regeln offenbar ähnlich ernst, wie sein Hauptsponsor. Und das sollte uns alle nun wirklich aufhorchen lassen. Schließlich hat der Verein sich „Integration“ auf die Fahne geschrieben…

Fest steht: Ich werde den Termin zur Besichtigung des Schwarzbaus nicht wahrnehmen, sondern mich mit den Vereinen treffen, die seit Jahrzehnten im Mariannenpark Sport treiben(SV Wacker, FFC Wacker, BC Eintracht, PKM Anlagenbau und Leipzig Scorpions). Diese verdienen in erster Linie Unterstützung.

PS: Der FC Inter hat von Beginn an ein Glaubwürdigkeitsproblem. Und es wird auch nicht besser. Im Gegenteil. Brennpunkt Orange hat die Historie des Vereins schön zusammengefasst: „Widerspruch zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung„. Viel Spaß beim Lesen!