Die Fahrpreise im Öffentlichen Personennahverkehr steigen wieder ab 1.August. Wie jedes Jahr beim MDV. Das hat die Gesellschafterversammlung des Mitteldeutschen Verkehrsverbunds am letzten Freitag beschlossen.

Im Aufsichtsrat des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes habe ich erneut gegen diese Fahrpreiserhöhung gestimmt.

Als die Tarife im vergangenen Jahr erhöht wurden, erklärte der MDV, mit den zusätzlichen Einnahmen das Verkehrsangebot weiter entwickeln zu wollen. Besondere positive Auffälligkeiten in diesem Bereich kann ich leider nicht berichten. Anders bei den Einnahmen des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes: Diese haben sich auch 2017 hervorragend entwickelt und stiegen um mehr als 4%. Nicht nur die Einnahmen, auch die Zahl der Fahrgäste und der Abo-Kunden stieg.

Dennoch wird von mir verlangt, einer Fahrpreiserhöhung zuzustimmen, die wie jedes Jahr wieder als alternativlos dargestellt und mit allgemeinen Kostensteigerungen begründet wird. Das ist mir immer noch viel zu dünn und deshalb habe ich auch diesmal nicht zugestimmt.

Nicht nur die Abo-Kunden sollen die „Tarifanpassung“, wie die Erhöhung beschönigend genannt wird, in diesem Jahr bezahlen. Auch die Einzelfahrscheine, die Schülercard und Schülermobilcard werden teurer. Das Abo Senior 10 Uhr entfällt ganz. Dass das Tarifsystem übersichtlicher wird, kann ich nicht feststellen.

Im Übrigen: Wenn es uns darum geht, möglichst den gesamten mitteldeutschen Raum in einem Verkehrsverbund zusammenzuführen, sind jährliche Preissteigerungen eher abschreckend. Dass beispielsweise die Landrätin des Landkreises Mansfeld-Südharz keine Lust auf den MDV hat, kann ich jedenfalls gut verstehen.

Und ich wiederhole, was ich schon vor einem Jahr aufgeschrieben habe: Es wird Zeit, die Strukturen zu verändern. Warum es im kleinen Freistaat Sachsen mehrere Verkehrsverbünde geben muss, versteht kein Mensch. Die Politik muss endlich handeln. Verkehrspolitische Kleinstaaterei, die am Ende der Kunde bezahlen muss, ist weder akzeptabel noch zukunftsfähig.