Das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag feierte Ende August 2016 zum vierten Mal das mittlerweile traditionelle Sommerfest. Nach dem Erzgebirge im Jahr 2013, dem Vogtland 2014 und der Oberlausitz 2015 präsentierte sich in diesem Jahr nun Leipzig. Grund genug, wieder einmal nach Prag zu reisen.

Ich erfuhr von der Veranstaltung eher zufällig, bei einem Besuch im Sächsischen Verbindungsbüro in Prag im April. Durch den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig gab es – zumindest an die Stadträte – hierzu keine Information im Vorfeld.

Am Samstag, dem 27. August wurde das Fest im Beisein des Botschafters der Tschechischen Republik in Deutschland, Tomas Podivinsky und weiterer hochrangiger Vertreter aus Politik und Gesellschaft eröffnet. Der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig ließ sich durch die neue Kulturbürgermeisterin, Dr. Skadi Jennicke vertreten.

Von Samstagmittag bis Sonntagabend gab es ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm mit Foto- und Mitmachaktionen. Musikalisch umrahmt wurde das Sommerfest vom Streichquartett „Hot string company“ der Leipziger Musikschule „Johann Sebastian Bach“ und deren Funkyband „Peacemakers and the Gang“.

Leipziger Messe und LTM präsentierten die Stadt als lebendigen und dynamischen Ort der Wissenschaft und Wirtschaft und zugleich als bedeutenden Messe- und Kulturstandort. Auch eine Ausstellung zur Friedlichen Revolution von 1989 war zu sehen.

Neben zahlreichen tschechischen und deutschen Gästen haben sich auch viele Prag-Besucher aus der ganzen Welt über die touristischen Ziele und Besuchermagneten Leipzigs informiert. Alles in allem: eine sehr erfolgreiche Veranstaltung. Danke sagen möchte ich an dieser Stelle der Leiterin des Verbindungsbüros Prag, Stefanie Rehm für die hervorragende Organisation und dafür, dass sich Leipzig als erste sächsische Großstadt auf dem Sommerfest in Prag präsentieren durfte.

Sachsen und Tschechien können auf sehr enge und gute Beziehungen blicken. Es gibt zahlreiche Kooperationen in Kunst und Kultur, zudem existieren aktuell rund 70 sächsisch-tschechische Hochschulkooperationen und fast 90 Schulpartnerschaften.

Das Verbindungsbüro in Prag wurde 2012 eröffnet.

Stefanie Rehm hat das Prager Verbindungsbüro zu dem gemacht, was es ist: ein Schaufenster Sachsens in der Tschechischen Republik und zugleich eine Plattform, um Kontakte zu knüpfen und zu vermitteln.

Umso unverständlicher, dass die Sächsiche Staatsregierung die langjährige Leiterin nun in den Ruhestand schicken will, statt nach Möglichkeiten zu suchen, eine verdienstvolle, gut vernetzte und motivierte Mitarbeiterin zu halten. Was beamtenrechtlich korrekt sein mag, scheint mir im konkreten Fall dennoch wenig klug. Wichtig ist doch nicht, dass eine Einrichtung wie die „heimliche Prager Botschaft“ von einem Beamten geleitet wird. Der deutsche Bundespräsident wäre nach Sächsischem Beamtenrecht bereits neun Jahre im Ruhestand. Besonders absurd wird das Ganze, wenn man bedenkt, dass anderswo in der Politik unverdrossen über die Rente mit 70 philosophiert  wird.

Aber vielleicht kehrt ja noch Vernunft ein. Das soll gelegentlich sogar in Dresden vorkommen.