Die Preise im Öffentlichen Personennahverkehr steigen wieder ab 1.August. Wie jedes Jahr. In Leipzig, Halle und den Landkreisen im Verbundgebiet des MDV. Das hat die Gesellschafterversammlung des Mitteldeutschen Verkehrsverbunds heute beschlossen.

Im Aufsichtsrat des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes habe ich gegen diese Fahrpreiserhöhung gestimmt.

Die Einnahmen des Mitteldeutsche Verkehrsverbundes haben sich 2016 hervorragend entwickelt. Im  deutschlandweiten Vergleich der Verkehrsverbünde  ist der MDV Spitzenreiter bei der prozentualen Einnahmesteigerung gegenüber dem Vorjahr 2015. Mehr Einnahmen, mehr Fahrgäste, mehr Abo-Kunden.

Und vor allem die Abo-Kunden sollen die „Tarifanpassung“, wie die Erhöhung beschönigend genannt wird, in erster Linie bezahlen.

Die Erhöhung betrifft diesmal nicht den Einzelfahrschein, sondern die Abo-Tarife, auch die Schülercard und Schülermobilcard.

Das alles mit allgemeinen Kostensteigerungen zu begründen, ist mir zu dürftig. Auch, weil die Preiserhöhung jedes Jahr wieder genau so begründet und als alternativlos dargestellt wird. Und weil ich keine wirklich spürbaren Verbesserungen für den Kunden sehe.

Es wird Zeit, die Strukturen zu verändern. Warum es im kleinen Freistaat Sachsen mehrere Verkehrsverbände und -verbünde geben muss, versteht kein Mensch. Die Politik muss endlich handeln. Verkehrspolitische Kleinstaaterei, die am Ende der Kunde bezahlen muss, ist weder akzeptabel noch zukunftsfähig.

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