Seit einigen Tagen hat man das Gefühl, dass das wesentliche Thema für die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland ist, wer wen auf dem Standesamt heiraten und das Ganze dann Ehe nennen darf. Jedenfalls vermitteln Spitzenpolitiker jeglicher Couleur und die Medien diesen Eindruck.

Repräsentative Umfragen zeigen jedoch seit Jahren, dass ganz andere Themen die Menschen tatsächlich bewegen.

Wie wird sich die Wirtschaft entwickeln und behalte ich meinen Arbeitsplatz? Bleibt der Euro stabil? Woher nehmen wir die vielen Lehrer, die gebraucht werden, damit unsere Kinder eine ordentliche Bildung bekommen? Sind die Renten sicher? Kann ich ohne Angst Großveranstaltungen besuchen oder einfach nur abends draußen unterwegs sein? Haben wir genug Polizei und unser Land noch unter Kontrolle? Werden Recht und Gesetz noch durchgesetzt? Bleiben die vielen Menschen, die als Flüchtlinge zu uns gekommen sind, für immer hier und was wird das für Probleme bringen? Können wir das wirklich lösen und wie?  Werden wir uns auch in ein paar Jahren noch in unserer Heimat zuhause fühlen?

Nicht nur Umfragen zeigen, dass dies die eigentlichen Themen sind, sondern auch im Gespräch mit den Menschen kann jeder Politiker das hören.

Stattdessen wird kurz vor Beginn des Sommerlochs mit wachsender Begeisterung über „Ehe für alle“ diskutiert. Und das nicht zum ersten Mal, sondern seit Jahren.

Es ist alles dazu gesagt, mittlerweile auch von fast jedem.

Hört bitte auf damit! Hört auf und stimmt endlich ab. Jeder nach seinem Gewissen oder auch nicht. Am Ende gibt es ein Ergebnis. Ob ich dieses Ergebnis für richtig halte, ob es mir persönlich gefällt oder nicht, spielt keine Rolle. Das ist Demokratie. Die Mehrheit entscheidet.

Es geht nicht um Leben und Tod, nicht um Krieg oder Frieden.

Es geht um die Zivilehe.

Wie diese geregelt wird, wer bei Vater Staat wen und wieviel davon heiraten darf, davon sind im Übrigen auch die Kirchen nicht betroffen. Der Kulturkampf wurde bereits im 19.Jahrhundert verloren.

Also, liebe Bundestagsabgeordnete, beendet dieses Thema und wendet Euch den wirklich wichtigen Themen zu, die nicht nur einige wenige, sondern viele Menschen in unserem Land betreffen. Genau damit zeigt man nämlich, dass man die „Wähler“ ernst nimmt.

Danke!