So lautet die Überschrift eines Textes, den ein Kulturredakteur in der LVZ vom 20.01.2016 aufgeschrieben hat. Man möchte unweigerlich den gleichnamigen Song der Ärzte anstimmen: „Du bist wirklich saudumm, Darum geht’s dir gut“ …
Aber das wäre zu einfach.
Wie bei vielen Texten lernt man beim Lesen des Elaborats mehr über den Autoren, als über das eigentliche Thema des Beitrags.
Ein Anruf in der LVZ-Wirtschaftsredaktion, wo vermutlich Leute sitzen, die rechnen können, hätte dem Kulturredakteur sicher die Blamage erspart, dass nun alle Welt von seiner Mathe-Schwäche weiß. Die CDU-Fraktion fordert nämlich gar keinen „zusätzlichen Chefsessel“.
Rechnen wir mal nach:
Derzeit: Eigenbetrieb Oper und Eigenbetrieb Schauspiel, jeweils ein Intendant und ein Verwaltungsdirektor. Summe: 4 Personen
CDU-Vorschlag: Ein Eigenbetrieb mit drei künstlerischen Intendanten + 1 Verwaltungsdirektor. Summe: 4 Personen.
Der Kulturredakteur an sich ist – wie böse Zungen behaupten – unter anderem deshalb in seinem Ressort gelandet, weil er das tagesaktuelle Geschäft verachtet. Insbesondere die journalistische Recherche, das eigenständige, gezielte Beschaffen von Informationen, scheint aus Sicht des Kulturredakteurs völlig überbewertet und kostet nur wertvolle Zeit. Detailwissen ist zudem nur hinderlich und Nachfragen bei den Antragstellern machen nur Arbeit. Außerdem müsste man deren Telefonnummern erst bei Google recherchieren oder in der Lokalredaktion erfragen.
Der Kulturredakteur hat eine feste Überzeugung, die er sich natürlich nicht durch Fakten kaputt machen lassen möchte. Eigentlich fühlt sich der Kulturredakteur unter den Journalisten als etwas ganz Besonderes etwas nahezu göttliches, allwissend und unfehlbar.
Die Wahrheit ist jedoch: Allwissend ist nur der liebe Gott. Der Kulturredakteur weiß nur immer wieder alles besser.
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