Vergangene Woche habe ich meinen ersten Urlaubstag dazu genutzt, nach Dresden zu fahren und drei volle Leitz-Ordner für den Petitionsausschuss im Sächsischen Landtag abzuliefern. Knapp 10.000 Unterstützungsunterschriften sind für eine Petition des Arbeitskreises Grundschulen im Stadtelternrat Leipzig in den ersten vier Wochen zusammengekommen. Es geht dabei wieder einmal um mehr Lehrer für Sachsens Schulen. Das ist keine neue Forderung und daher auch nicht besonders überraschend. Neu ist jedoch die Qualität der Petition. Erstmals wird nicht nur eine pauschale Forderung erhoben, sondern ein konkreter, nachvollziehbarer Vorschlag unterbreitet. An Sachsens Schulen gib es immer mehr Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. An manchen Schulen sind dies nur einige wenige, an anderen 50 und mehr. Die Anzahl dieser Schüler hat jedoch bisher keinen verbindlich festgelegten Einfluss auf den Klassenteiler und damit auf die Klassengrößen. Es liegt auf der Hand, dass man bei der Lehrerausstattung eine Schule mit vielen Integrationskindern nicht genauso behandeln kann, wie eine Schule mit sehr wenigen Integrationskindern. Das wäre ungerecht, sachlich falsch und eine politische Dummheit obendrein. Den gewählten Volksvertretern im Sächsischen Landtag dürfte die Thematik aus der täglichen Arbeit in den Wahlkreisen bekannt sein. Ich gehe aber auch fest davon aus, dass weder dem Kultus- noch dem Finanzministerium ein vernünftiges Argument gegen diese Petition einfällt. Und: „kein Geld“ ist spätestens seit Beginn der Migrationswelle Mitte vergangenen Jahres kein vernünftiges Argument mehr. Oder zumindest kein glaubwürdiges…
Übrigens: Mittlerweile gibt es auch eine Online-Petition auf openpetition.de, die man unterstützen kann.
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