Ende September erhielt ich eine Einladung zu einer Veranstaltung am 22.10., bei welcher es darum gehen sollte, Mitunterzeichner für einen u.a. von Christian Wolff und Oberbürgermeister Burkhard Jung initiierten „Aufruf 2019“ zu gewinnen.

Warum ich den „Aufruf 2019“ nicht unterschrieben habe:

1.    Faires und respektvolles Miteinander halte ich für selbstverständlich. Man erreicht das nicht durch Aufrufe, sondern durch Vorbildwirkung, Bildung und Erziehung.

2.    Gerechtigkeit und sozialer Zusammenhalt in der Gesellschaft werden gestärkt, wenn Politiker ihren Job ordentlich machen, statt Aufrufe zu unterschreiben. Dann entsteht auch automatisch Bürgernähe und Vertrauen in die Kraft demokratischen Handelns.

3.    Ängsten muss man die Grundlage entziehen. Allein ihre Verbreitung verhindern zu wollen, greift zu kurz. Zu den Ursachen von vorhandenen Ängsten wird im Aufruf nichts gesagt.

4.    Einerseits „Integration stärken“ zu wollen und andererseits auf „multikulturelles Zusammenleben“ Wert zu legen, halte ich für einen Widerspruch, sofern es nicht lediglich um kulturelle Folklore geht. Oder um es mit Helmut Schmidt zu sagen: „Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen.“

5.  Die Initiative „Sichtweisen“ hat aus meiner Sicht den besseren Ansatz, um die Fragen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt zu diskutieren. Und sie kommt ohne Aufrufe zu Kundgebungen aus. Wer Reden halten will, braucht vielleicht eine Bühne. Ins Gespräch kommt man aber besser auf Augenhöhe.

 

27/10/2018 Ansbert Maciejewski